Müllverbrennungsofen

Plastikverpackungen und andere Einwegmaterialien sind in Afrika weit verbreitet, und der Senegal bildet in dieser Beziehung leider keine Ausnahme, auch wenn das Problem erkannt wurde. So hat der Senegal eines der ersten Gesetze zum Verbot von Plastiktüten erlassen. Allerdings wachsen die Müllberge nach wie vor und dort, wo keine organisierte Müllentsorgung existiert, helfen sich die Menschen, indem sie ihren Abfall wild entsorgen oder in Bodengruben verbrennen.

Müllofen am Arbeiten

Als Folge fliegen Millionen von Plastiktüten durch die Landschaft, die u.a. in Tiermägen landen, und eine Unmenge an Giftstoffen, so auch Dioxine, gelangen in Böden und Grundwasser. Da es keine staatliche Müllentsorgung gibt (sie befindet sich mancherorts im Aufbau) kehren die Menschen den Müll mit Biomasse zusammen und setzen diesen in Brand. Da die Brenntemparaturen niedrig sind, verschwefelt das Gemisch den umliegenden Boden. Aufgrund des natürlichen Kreislaufs gelangt das Gift in Trinkwasser und Lebensmittel und so vergiften wir uns langsam aber sicher elbst.

Nach einigen Testläufen hat Sarsarale e.V. einen Müllverbrennungsofen konzipiert, der den Müll bei möglichst hohen Temperaturen verbrennt und die Asche auffängt. Hohe Temperaturen können dafür sorgen, dass weniger Emissionen freigesetzt werden und Schadstoffpartikel sowie Feinstaub ab einer gewissen Hitzezufuhr einfach mitverbrannt werden. Der Ofen besteht aus Zement, Lehm und Stahl und hat einen einfachen, doch sehr effizienten Aufbau. Er kann also ohne großen Aufwand oder Vorkenntnisse im Ofenbau selbst nachgebaut werden.

Es ist mit Sicherheit nicht die beste Lösung des Problems, beugt aber der Boden- und Grundwasserverschmutzung effektiv vor. Langfristig sollte er dennoch von ökologischeren Lösungen abgelöst werden.

Der Verbrennungsofen erfreut sich bei Führungen großen Interesses und wurde auch schon mehrfach kopiert. Jens arbeitet an einer Bau- und Bedienungsanleitung zum Download. Solche Anleitungen zu erstellen bedeutet viel Arbeit und wird bisher ehrenamtlich geleistet. Daher bitte nicht vergessen, unsere Arbeit zu unterstützen.

Wir bedanken uns für Unterstützung beim Bau und Entwurf des ersten Ofens bei Daniel Babilon, Daniel Magro und Abdoulai Sedy.

Impressionen zum Ofenbau