PermaFoodForest

Die Klimakatastrophe ist nicht zu leugnen und die 1,5°-Grenze vermutlich nicht mehr zu erreichen. Ungefähr 30% der globalen Treibhausemissionen entstehen rund um Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion! Dazu kommt der fortschreitende Mutterbodenverlust (lauf Bericht der FAO von 2015 verbleiben der Menschheit noch 60 Ernten!) und ein unglaubliches Artensterben: Laut Bericht der Vereinten Nationen zur Artenvielfalt sterben bis zu 130 Tier- und Pflanzenarten aus – TÄGLICH!

Industrielle Landwirtschaft in Monokultur führt zu Bodenerosion und Desertifikation, Rückgang der Biodiversität, Wasserverschmutzung und CO2-Ausstoß statt -Einsparung. All dies befeuert die Klimakrise, Umweltzerstörung und führt in Folge zu Land- und Landesflucht.

Die Farm

Vor diesem Hintergrund haben Jens und Markus im Jahr 2019 zusammen mit ihren langjährigen Freunden und Partnern Miguel und Andy das Projekt PermaFoodForest ins Leben gerufen, das als social business gedacht ist. In einer wirtschaftlich schwachen Region im südlichen Senegal wurde damit begonnen, ein erstes Areal in einen Waldgarten umzuwandeln. Dort gedeiht mittlerweile auf mehreren Stockwerken eine unglaubliche Vielfalt an Früchten, Kräutern, Heilpflanzen, Nutzhölzern etc. Es ist ein nach Permakulturrichtlinien gestaltetes stabiles und resilientes System, ein “essbares Ökosystem”, das auf Kunstdünger und Pestizide verzichtet. Wir erwirtschaften gesunde, nährstoffreiche Lebensmittel in Bioqualität und fördern ein wachsendes Bewusstsein der Bevölkerung für hochwertige Lebensmittel aus regionaler Produktion.

Statt landläufiger Brandrodung belassen wir organisches Material auf dem Boden, das dann Dank des tropischen Klimas schnell verrottet und Humus bildet. So regenerieren ausgelaugte Böden und binden CO2. Es entsteht ein gesundes, biodiverses Ökosystem mit eigenem Mikroklima, das stabiler ist als herkömmliche Monokulturen. Der lockere Boden enthält verschiedene tiefe Wurzelsysteme, Wasser kann eindringen, wird aufgenommen und gehalten. Ein solch durchmischter Waldgarten bietet Nahrung und Wohnraum für eine Vielzahl Insekten. Schädlinge bleiben mit allen anderen Organismen im Gleichgewicht und können niemals die gesamte Anbaufläche schädigen. Die Erträge einer derart bewirtschafteten Fläche sind phänomenal.

Wir sind davon überzeugt, dass Waldgärten einen wichtigen Beitrag gegen die Klimakrise leisten und viele Probleme der Menschheit lösen können. Unser Lösungsansatz: regenerative Landwirtschaft und hochproduktive Waldgärten!

Die Verarbeitungsstätte

In einer kleinen Fabrik werden die landwirtschaftlichen Erzeugnisse möglichst bis zum fertigen Produkt verarbeitet; also beispielsweise waschen, trocknen, dörren, pressen und verpacken. Unsere Verarbeitungs- und Verpackungsstätte soll auch anderen ökologischen Projekten der Region ermöglichen, deren Ernten zu veredeln und so höhere Marktpreise zu erzielen. Grundgedanke ist, die Wertschöpfungskette weitestgehend vor Ort zu belassen und hierdurch Arbeit, Wachstum und Perspektiven für die Menschen vor Ort zu schaffen und damit auch Fluchtursachen zu bekämpfen.

Die Energieversorgung der Produktionsstätte wird dezentral über eine große Photovoltaikanlage auf den Dächern der Gebäude erfolgen. Dies soll beispielgebend demonstrieren, dass auch in der abgelegensten Gegend nachhaltig, langfristig und zuverlässig Strom produziert werden kann, um damit energieintensive Produktionsstätten zu betreiben.

Ausbildungsstätte

Ein weiterer Bereich ist die geplante Ausbildungsstätte. Hier sollen mit der Unterstützung von Sarsarale nicht nur PFF-Mitarbeiter aus- und weitergebildet werden, sondern hier wird Sarsarale auch Workshops geben zu allen Themen rund um Ökolandbau, Permakultur, Kreislaufwirtschaft, Nachhaltigkeit, erneuerbare Energien und Empowerment. Wir wollen hochmotivierte Menschen ausbilden, die engagierte Multiplikatoren werden. Darüber hinaus soll das Ganze eine Art Forum und Netzwerkstelle werden, um voneinander zu lernen: es wird also Workshops und Weiterbildungsmöglichkeiten von und für Farmer, ähnliche Projekte, NGO´s und alle Interessierten aus der Region geben.

Sarsarale e.V. ist ein wichtiger Partner des Projektes. Ausserdem liefern wir die Setzlinge aus der Baumschule des Jama Rek Projektgartens, die daraus resultierenden Einnahmen kommen dem Verein direkt zugute. Weiterhin werden wir Schulungen und Workshops durchführen.

Klingt das interessant? Dann schau doch mal vorbei!
Und: wer unser Engagement in der arbeits- und kostenintensiven Aufbauphase unterstützen will, möchte bitte gerne spenden (eventuell mit Verwendungshinweis “PFF”)!

Impressionen aus dem PermaFoodForest